Was einen guten Schweißer auszeichnet?

Von | 3. August 2021

Ein guter Schweißer

Wie wird man eigentlich ein guter Schweißer und was zeichnet einen erfahrenen Schweißer aus? Der Beruf des Schweißers ist bei aller Automatisierung immer noch wichtig in der Industrie und auch auf dem Bau.

Wohl kann man heute automatisch Rohre schweißen, die durch Laserschweißtechnik geschweißt werden, aber noch schweißt kein Automat der Welt ein Treppengeländer auf einer Baustelle. Doch unter denen, die die schweißen, gibt es gute und wenige gute. Die erfahrenen Schweißer kann man jedoch erkennen.

Ausbildung ist die beste Grundlage für einen Schweißer

Wer den Beruf des Schweißers von der Pike auf lernt, hat die besten Voraussetzungen, dies später erfolgreich ausüben zu können. Optimal dafür ist natürlich ein Arbeitsumfeld in einer Schlosserei oder Schweißerei, wo man dann den praktischen Teil des Berufs direkt sieht. Das Schweißer-Wissen zu den verschiedenen Schweißtechniken erlernt man in Teilzeit- oder Vollzeitlehrgängen.

Prüfbescheinigungen sind oft erforderlich

Gute und erfahrene Schweißer können ihr Wissen i.d.R. auch durch entsprechende Prüfbescheinigungen belegen. Besonders häufig sind bei Stellenausschreibungen folgende Bescheinigungen gefragt:

  • MIG,
  • MAG,
  • WIG oder E.

In der Praxis rekrutieren sich Schweißer häufig aus den Berufsgruppen der Metallbauer oder der Schweißer direkt.

Nie ohne vernünftige Schutzkleidung

Einen erfahrenen Schweißer wird man nie ohne vernünftige Schutzkleidung bei der Arbeit sehen, dazu gehört:

  • Lederhandschuhe,
  • Schweißhelm,
  • Lederschürze,
  • Spezielle Arbeitskleidung, die die normale Kleidung komplett abdeckt.

Ein guter Schweißer hat immer einen ordentlichen Arbeitsplatz

Einen guten Schweißer erkennt man auch daran, dass er immer an einem ordentlichen Arbeitsplatz arbeitet. Dazu gehört z.B.:

  1. Der Arbeitsplatz und auch der Boden ist trocken.
  2. Es steht nichts Brennbares in der Nähe, was von Funkenflug beschädigt oder gar angezündet werden könnte.
  3. Der Massepol ist sicher am Werkstück fest.

Das Werkstück wird ordentlich gesäubert

Der erfahrene Schweißer weiß, dass Schmutz und Rost am Werkstück zu Blasen und Flecken in der Schweißnaht führt und reinigt daher vor dem Schweiße das Werkstück gründlich: Von Rost, Staub, Körnchen, Lack und sonstigem, was stören könnte.

Stete Weiterbildung und Austausch mit anderen Schweißern

Wer immer wieder auf Weiterbildungsseminare zum Thema Schweißen geht und Messen zum Thema Schweißen besucht, legt gute Voraussetzungen, ein guter Schweißer zu werden. Gleiches gilt für den Austausch mit anderen Schweißern.

Beherrschung aller wesentlichen Schweißarten

Irgendeinen Schweißkurs haben viele gemacht, aber nur wenige Schweißer beherrschen alle wesentlichen Schweißarten, die sich ja von der Technik her wesentlich unterscheiden:

Wer als Schweißer erfolgreich sein will, beherrscht alle vier o.a. Techniken, um dann auch das für das Werkstück und die Aufgabe richtige Schweißverfahren jeweils wählen und erfolgreich durchführen zu können.

In unterschiedlichen Arbeitsbereichen werden typischerweise bestimmte Techniken besonders häufig verwendet, für einen Schweißer mit breiter Ausbildung ist das kein Problem: So werden im Kessel- und Behälterbau häufig E-Schweißer benötigt (Lichtbogenhandschweißen), während im Handwerk z.B. bei Gas- und Wasserinstallationen im Regelfall Gas-Schweißer zum Einsatz kommen.

Der beste Schweißer muss nicht immer ein Mann sein

Der beste Schweißer muss nicht immer ein Mann sein, wie Diana Bagautdinova beweist: Bei einem Wettbewerb Russland um die Wahl des besten Schweißers hat sie den ersten Platz belegt. Als einzige Frau im Wettbewerb. Sie siegte bei Arbeitstempo, Qualität und Dichtheit der Schweißstelle. Versteht sich, dass sie gleich mehrere Schweißverfahren beherrscht.